
Malaysia besteht aus 13 Bundesstaaten und 3 Bundesterritorien – Kuala Lumpur ist eines der Bundesterritorien. Einige haben erbliche Herrscher (Sultane) während andere von der Regierung ernannte Gouverneure haben. Es gibt eine festgelegte Reihenfolge, die vorschreibt, welcher der Sultane das Amt des repräsentativen Staatsoberhauptes mit dem Titel Yang di-Pertuan Agong (König) für jeweils fünf Jahre übernimmt.


1857 erreichten 87 chinesische Zinnsucher die Kreuzung der Flüsse Klang und Gombak. Sie nannten den Ort Kuala Lumpur, was übersetzt schlammige Flussmündung bedeutet. Innerhalb eines Monats waren alle Zinnsucher bis auf verbleibende 17 an Malaria und anderen Tropenkrankheiten verstorben. Das dort entdeckte Zinn zog viele weitere Minenarbeiter an, so dass sich KL schnell zu einer boomenden und gefährlichen Stadt entwickelte. Schlammige Flussmündung trifft so gar nicht die Metropole, die wir heute hier vorgefunden haben.

Am 13. Mai 1969 erlebt KL die schwersten Stunden als Rassenunruhen zwischen den malaiischen und den chinesischen Gemeinden an die Tausend Leben forderten. Heute ist es eine unaufhörlich wachsende Stadt. Merdeka 118 ist der Name des neuesten Wolkenkratzers Kuala Lumpurs und derzeit das zweithöchste Gebäude der Welt mit 678,9 Metern. Die Spitze ist tatsächlich regelmäßig von Wolken umhüllt gewesen.

Die pulsierende Metropole zeigt sich vor allem auch im gigantischen achtstöckigen Einkaufszentrum Pavilion KL. Eigentlich sind Einkaufszentren nicht unser Ding, aber das hier ist durchaus einen Besuch wert, schon aufgrund der Atmosphäre auf dem Vorplatz und im Viertel Bukit Bintang. Alle bekannten und unerschwinglichen Marken sind hier vertreten.



Auch diese Stadt scheint nicht zu schlafen. Die Straßen sind jeden Tag voll und belebt – bis tief in die Abendstunden, ganz gleich welcher Wochentag. Ein immerwährendes geschäftiges Treiben.


Ein großer Speisesaal unter freiem Himmel bietet die Jalan Alor, eine Straße auf der rivalisierende Anbieter versuchen schreiend Passanten zu ködern. Es gibt hier alles: von Satay, über Austern bis hin zu Durian. Und ja, wir haben die Frucht nun endlich auch gegessen. Thomas ist nach wie vor fasziniert, wenn auch nicht begeistert. Mich schreckt es nach wie vor ab. Es schmeckt, wie ich im Vorfeld durch eine Nachricht meiner lieben Kusine aus Deutschland erfahren habe, nach Zwiebel und Frucht. Danke für den Hinweis, das hat mich ermutigt zu probieren. Es riecht tatsächlich schlimmer als es schmeckt. Einheimische haben uns berichtet auch die Bevölkerung sei bezüglich Durian gespalten – man liebe oder hasse es.



Auf dem Merdeka Square wurde 1957 die malaiische Unabhängigkeit erklärt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass eine Stadtbesichtigung in Malaysia aufgrund der Temperaturen, der hohen Luftfeuchtigkeit, des Sonnenstandes und der wenig vorhanden schattigen Plätze sehr anspruchsvoll ist. Es ist nicht nur das Schwitzen, sondern auch die erbarmungslose Sonne, die sehr kräftezehrende Auswirkungen hat.



Kuala Lumpurs gigantische Moschee Masjid Negara hat Platz für 15.000 Gläubige. Der Gebetsruf des Muezzin ist in ganz Chinatown zu hören.

Der Thean Hou Tempel ist ein sehr beeindruckender, mehrstöckiger chinesischer Tempel, der Göttin des Himmels gewidmet mit tollem Ausblick auf Kuala Lumpur. Der buddhistische, taoistsiche und konfuzionistische Tempel liegt auf einem Hügel und allen Beschreibungen im Reiseführer zum Trotz sind wir nicht mit dem Taxi nach oben, sondern zu Fuß. Das war sehr steil und schweißtreibend, aber es hat sich gelohnt. Es hatte aber leider auch Auswirkungen auf unsere darauffolgende Besichtigung, bei der wir – auch aus Gründen der Erschöpfung – einen echt blöden Fehler gemacht haben …







… Nämlich bei der darauffolgenden Besichtigung der Batu Caves, die von der hinduistischen Gottheit Murugan bewacht werden und von der wir entgegen unsere Annahme tatsächlich gar kein Foto gemacht haben. Die Batu Caves sind Tropfsteinhöhlen, hinduistischer Pilgerort und malaiisches Nationalheiligtum. Wir haben lange überlegt, ob wir über die bisher vielleicht größte Panne dieser Reise berichten und haben uns dafür entschieden. Immerhin haben wir es dieses Jahr zu zweit in den Flieger geschafft. Wir sind also mit der Bahn zum Tempel, die Station raus und wurden sofort von Menschen, die wirkten als würden sie für die Anlage arbeiten, eindringlich und wiederholt nach links geleitet. Dem sind wir brav gefolgt und da war dann auch schon die Höhle mit einer riesigen Statue davor.


Wir hatten zuvor gelesen, dass es mehrere Höhlen gibt. Innerhalb dieser Höhle, in der wir nun waren, gab es zwei weitere Höhlen. Es kam ganz kurz die Frage auf, ob das jetzt die drei Höhlen gewesen seien, was wir uns aber gegenseitig bestätigt haben. Es waren schließlich drei per Schild ausgewiesene Höhlen, eine große und zwei kleinere.


Den ganzen Tag unterwegs in der malaiischen Sonne und schon recht erschöpft wollten wir beim Austreten aus der Höhle dem Strom an Menschen folgen. Ein tropisches Gewitter war ebenfalls im Anmarsch und wir hatten ein Ziel – nicht voll in den Regen geraten. Da dachten wir noch, dass uns zum Glück rechtzeitig aufgefallen sei, dass wir nicht der Menschenansammlung hinterherdackeln dürfen, sondern die richtige Abzweigung zum Bahnhof nehmen müssen und zum Glück haben wir es ganz kurz vor Ausbruch eines heftigen Monsuns in die Bahn geschafft. Leider hat sich dann im Nachhinein herausgestellt, dass wir lediglich eine der kleineren Höhlen besichtigt haben und die eigentliche Haupthöhle verpasst haben. Nun lässt es sich nicht mehr ändern. Vielleicht hilft die Geschichte jemandem, der einmal in die gleiche Situation gerät. Im Folgenden seht ihr die Bilder aus der Höhle des Ramayana.



Das Wahrzeichen Kuala Lumpurs sind die Petronas Towers. Singapur mag die bessere Lightshow und den spektakuläreren Park haben, Malaysia hat die beeindruckenderen Türme. Das ist zumindest unser Empfinden gewesen.


Im Reiseführer heißt es, die Petronas Towers ragen wie zwei silberne Zwillingsraketen aus Flash Gordon in den Himmel. Das ist eine ganz treffliche Beschreibung, derer wir uns hier gerne bedienen.


Wir freuen uns über jeden Leser und senden viele Grüße in die ganze Welt, wo auch immer ihr gerade seid. Danke fürs Folgen und Begleiten auf unseren Reisen. Wir melden uns bald wieder von unserer nächsten Destination Brunei Darussalam.

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es ist einfach schön zu sehen, wie andere Kulturen mit den Umständen des Lebens umgehen und welch kreative Bauwerke und kulinarische Besonderheiten entstehen! Die Menschen wollen gestalten. Und wie immer wieder zu lesen ist: in Freiheit und angstfrei.
ich danke Euch wieder für die Eindrücke in Wort und Bild! Es ist als, wäre ich mitgekommen 🙂 nur ohne Flug :))
Ich wünsche Euch noch gute restliche Tage und bald eine reibungslose Heimreise!
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Vielen lieben Dank 😊
In Freiheit und angstfrei trifft es insofern auch ganz gut als dass es hier sehr sicher ist. Die Kriminalität ist nicht hoch, abgesehen von den Gebieten an der thailändischen Grenze und in Sabah.
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Ihr seid in einer wunderbaren Welt unterwegs!
Danke, dass ihr uns so eindrucksvoll teilhaben lässt.
LG 🙋🏻♂️❤️
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🥰So viele tolle und abwechslungsreiche Eindrücke wieder 💕
KL ist absolut beeindruckend – finde die Towers auch raketenartig und krass 🌃Durian und das Essen insgesamt sieht total spannend aus 🤗😍
Ich liebe den Tempel und die Höhlen, absolut beeindruckende Bilder, Farben und Impressionen ❤️🛕🪷 Die „Panne“ ist doch nur menschlich und absolut verständlich, würde den allermeisten so gehen unter den Umständen 🙏🏻 Es freut mich, dass es euch gut geht und ihr wieder so viel Schönes erlebt 💕😘
Ganz liebe Grüße
Theo
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