Tikehau

Tikehau gehört ebenso wie Rangiroa zu den Tuamotu-Inseln. Während sich auf Rangiroa noch ein paar Geschäfte, Touristen und Infrastruktur befinden, ist hier richtig, wer die Einsamkeit sucht. Auf Tikehau haben wir Motus gesehen, auf denen nur eine einzige Hütte auf einer kleinen sandigen Erhöhung aus der Lagune herausragt. Wer sich dort einnistet ist wirklich auf einer einsamen Insel.

Hier leben nur noch rund 300 Menschen. Es gibt das kleine Dorf Tuherahera, in dem es einen Bäcker, zwei kleine Krämerläden, eine Post, eine Krankenstation mit einer Krankenschwester und einen Polizisten gibt. Vor dem Polizisten hat man hier Respekt! Anschnallen ist auf der einzigen, lediglich 4 km kurzen Straße Pflicht, mit dem Verweis auf den Officier. Die „Krankenstation“ ist unbesetzt, die Krankenschwester wird im Notfall angerufen. Diese hat dann telefonischen Kontakt zu einem Arzt, wenn sie das Problem nicht selbst lösen kann. Auf unsere Frage, was in Akutfällen wie Herzinfarkten sei, erklärte uns eine Aussteigerin, dass man sich hier im Klaren darüber sei, dass es das dann eben gewesen ist.

Tikehau hat eine, ausschließlich von Vögeln bewohnte Insel: Motu Puarua. Dort nisten und brüten tausende von Vögeln, unter anderem der Rotfußtölpel.

Die Wirtschaft der Tuamotu-Inseln steht auf wenigen Säulen. Zum einen der Tourismus, der wenig ausgeprägt ist, die Produktion von Kopra und die Zucht schwarzer Perlen, die wichtigste der Einnahmequellen. In Tikehau kam die Perlenzucht jedoch gleich wieder zum Erliegen. Heute ist dort eine La Ferme aux Mantas. Das kleine Motu ist heute eine Reinigungsstation für Rochen, die man beim Tauchen oder Schnorcheln beobachten kann.

Mantarochen

Im Tuheiava Pass erwarten einen Haie, Fischschwärme und kleine bunte Einzelgänger in den Korallenriffen.

Tikehau besteht zu einem großen Teil aus Palmenwäldern.

Aus den Früchten der Palmen, den Kokosnüssen wird das Exportprodukt, Kopra hergestellt. Haupterwerbsquellen Tikehaus sind außer der staatlich subventionierten Gewinnung von Kopra, der kommerzielle Fischfang sowie ein wenig Tourismus. Kopra ist das getrocknete Nährgewebe von Kokosnüssen, aus dem Kokosöl gewonnen wird.

Die Kokosnusskrabbe

In Tikehau arbeite man nur für heute, lassen wir uns erzählen. Nicht alle, aber die meisten würden das Tun. Man habe zwei, drei kurze Hosen und ebenso T-Shirts. Mehr brauche es eben auch nicht. Man arbeite ein paar Stunden bis man das Geld zusammen hat, um das Gas für den Monat zu bezahlen. Wir stellen fest, dass es auch in Tikehau Menschen mit mehr und weniger Besitz gibt. Aber kein Vergleich zu städtischem Leben und dort vorzufindenden Klassenunterschieden. Man lebt bescheiden auf Tikehau, vor allem mit Ressourcen wie Wasser. Denn geregnet hat es auf Tikehau seit April nicht mehr. Das bedeutet, das die Wasserauffangtanks fast leer sind und das Süßwasser zur Neige geht.

An unserem letzten Tag auf Tikehau gab es dann tatsächlich Regen! Die Leute haben sich gefreut, meinten aber, dass es ihnen Leid täte für unseren letzten Tag. Wir haben uns ebenso gefreut. Noch nie waren wir in einem Urlaub über Regen so froh, wie hier – für die Leute in Tikehau.

Tikehau ist ein echtes Paradies. Abgeschieden, die Lagune und der Pazifik vor der Haustür links und rechts, nur getrennt von den rosa Sandstränden und eine beeindruckende Unterwasserwelt. Es steht nur nicht immer alles zur Verfügung.

9 Gedanken zu “Tikehau

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  3. Unglaublich schöne Fotos und wie immer sehr informative und interessante Berichte und Erklärungen. Emil und Remo hat das Video mit den Vogelstimmen so gut gefallen.
    Einfach toll!

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    • Hab auch daran gedacht, dass es für Emil und Remo gerne nochmal ein Video sein darf 🥰
      Dachte die Haie beeindrucken sie vielleicht mehr, aber Videos haben anziehende Wirkung auf Kinder.

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  4. Ich bin völlig überwältigt.. 🥰 Dieses eine Vögelchen ist so unglaublich süs.. und der Krebs 😄🙈. Die Schönheit dieser Insel und deren Bewohner ist beeindruckend und ihr seht so natürlich da aus, als würdet schon immer ihr dazu gehören 🥰💞🙅‍♀️😘 Will unbedingt mehr sehen und erfahren 🥰💕
    Liebste Grüße aus Paris
    Theo & Andreas

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