Zuletzt sind wir in Ngapali im Westen Myanmars gelandet. Ngapali liegt im Rakhine-Staat am Golf von Bengalen und hat die Bezeichnung Traumstrand in jedem Fall verdient. Per Flugzeug oder Bus zu erreichen, haben wir auf dem Rückweg nach Yangon die Busfahrt gewählt. Obwohl uns die Aussicht auf 15 Stunden Busfahrt (für eine Strecke von 290 km!) anfangs nicht begeistert hat, so war das doch eine Erfahrung, die wir nicht missen möchten. Wir haben sehr viele Orte des Landes gesehen, in die man als Tourist eher nicht kommt und das gemeinsame Reisen ausschließlich mit Einheimischen in einem Bus auf einer Fahrt mit vielen Stopps hat uns etliche Eindrücke in das Leben der Menschen und das Leben auf dem Land ermöglicht.
Rohingya
Im Rakhine-Staat sind ebenfalls viele Unruhen und vor allem auch die vielberichtete Verfolgung der ethnischen Minderheit der Rohingya. Zwar gibt es in Myanmar viele ethnische Spannungen, aber die Rohingya sind in besonderer Weise und Härte bedroht. Vor allem, weil die Rohingya für die Regierung und die Bevölkerung und sogar für die prodemokratische Gruppierung nicht existieren. Schon der Begriff „Rohingya“ wird nicht in den Mund genommen. Diese Bevölkerungsgruppe soll rund 20 % der Bevölkerung der Küstenregion des Rakhine-Staates ausmachen, was Schätzungen zufolge 800.000 Muslime wären, die als Eindringlinge aus Bangladesch wahrgenommen werden.
Soziale und ökologische Probleme
Das Land hat weitere Probleme wie Kinderarbeit und Armut, wovon wir viel gesehen haben. Weiterhin Landenteignungen, die nach Behauptungen von Fischern auch in Ngapali durchgesetzt wurden. Außerdem hat Myanmar eine große Belastung durch Müll und achtlose Entsorgung von nicht mehr gebrauchtem an jedweder Stelle. All das sind Dinge, die wir nicht unerwähnt lassen wollten und die uns auch am Traumstrand, zum Abschluss unserer Reise, beschäftigt haben. Die Reise durch dieses wundervolle Land und die Eindrücke – vor allem auch die Armut – haben uns trotz oder gerade wegen der wunderbaren Aussicht nicht ganz losgelassen.
Birma oder Myanmar?
1989 wurde Birma von der Militärjunta in Mynamar umbenannt, da dies die ethnische Vielfalt des Landes besser widerspiegeln würde. Allerdings haben Birma und Myanmar gemeinsame etymologische Wurzeln in der birmansichen Sprache. Danach ist Myanmar der geschriebene Name des Landes in der Sprache der Bamar und Birma ist der gesprochene Name des Landes. Was zu Zeiten der Militärdiktatur zu Polarisierungen führte, da die Demokraten den Namen Myanmar nicht anerkennen wollten, gehört heute der Vergangenheit an. Heute steht es jedem frei, das Land Birma oder Mynamar zu nennen. Uns sind nur Einheimische begegnet, die ihr Land Myanmar nannten. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Bezeichnung „Birmanen“ oder „birmanisch“ sich auf die Bamar bezieht und nicht auf die gesamte Bevölkerung, welche die Bewohner Myanmars sind.
Die Menschen des Landes ♥
Am Ende dieser beeindruckenden und atemberaubenden Reise bleibt auf eines in jedem Fall hinzuweisen: die Menschen in Myanmar sind die freundlichsten und hilfsbereitesten, die wir je kennengelernt haben. Das hat auch etwas mit dem strengen bhuddistischen Glauben zu tun und dem absoluten Respekt für andere Menschen, der aus diesem Glauben resultiert.
Verwantwortungsvolles Reisen
Wir wollen an dieser Stelle auch nochmal für sanften und nachhaltigen Tourismus plädieren. Aus unserer Sicht ist es absolut notwendig, wenigstens ein paar Worte in der Landessprache zu beherrschen, sich mit Land, Kultur und Menschen auseinderzusetzen und – auch wenn die Einheimischen das anders machen – das bereiste Land sauber zu halten und keinen Müll arglos wegzuwerfen. Umweltschutz spielt eine große Rolle in Ländern mit wachsenden Zahlen an Touristen oder sogar Massentourismus. Auch sollte man, wenn man helfen möchte, wissen wohin man spenden kann und was gebraucht wird. Es hilft leider nichts, wenn Touristen bettelnden Kindern Essen oder Geld oder sonstige Sachen geben, da diese, wenn sie erfolgreich sind, nicht mehr zur Schule gehen. Im Netz oder bei Einheimischen vor Ort kann man sich über Hilfsorganisationen informieren und zum Beispiel an Schulen und Waisenhäuser Sach- oder Geldspenden entrichten. Außerdem hilft es, wenn man sein Geld so breitgefächert wie möglich im Land verteilt. Verschiedene Tourenanbieter vor Ort auswählen, lokal Essen gehen statt im Hotel und nicht alles in einem Souveniershop einkaufen. Reisende sollten acht- und sorgsam mit der politischen und sozialen Lage des Landes umgehen. Die meisten Botschaften veröffentlichen Listen mit Dos and Donts, wo man sich über bestimmte Verhaltensregeln im Land informieren kann.

Silvesterfeuer am Strand für die Touristen. Obwohl das Neujahr der Bewohner Myanmars „Thingyan“ oder Wasserfest erst im April stattfindet, schließen sich einige den Feierlichkeiten an.
Zum Abschluss dieser fantastischen Reise in ein Land mit solch freundlichen und wunderbaren Menschen bleibt uns nur noch euch an dem letzten Sonnenuntergang teilhaben zu lassen.
Machts gut, danke fürs Folgen und bis zur nächsten Reise 💚
Viele Grüße aus der Ferne senden euch
Anne und Thomas👫
So eine fantastische Reise. Danke für die tollen Reiseberichte. Ich hoffe wir sehen uns ganz bald. Kommt gesund zurück.
Liebe Grüße
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Vielen Dank! Es freut uns sehr, dass ihr uns folgt und wir freuen uns sehr über Kommentare.
Ich hoffe auch, dass wir uns bald sehen. Melde dich, wenn du im Lande bist. 😙
Liebe Grüße!
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Pingback: Ngapali – Traum und Kritik | MatschFinder
Danke, dass wir an der Reise mittels fundierten Berichten und tollen Bildern teilhaben durften..👏🙋
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Sehr gerne! Vielen, vielen Dank für das aufmerksame Folgen und das fleißige Kommentieren. Hat Spaß gemacht 😊👍
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Eine wunderschöne Reise und fantastischen Bildern.
Viele liebe Grüße, Balle.
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Vielen Dank, Balle!
Und liebe Grüße 🙋
Anne
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Gerne 🙂
Liebe Grüße zurück und einen schönen Resturlaub!
Balle
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Schöne Bilder von der Sonnenseite und interressanter Bericht. Saludos.
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Danke
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