Von Mawlamyine nach Hpa-An ist eine Reise vom Mon- in den Kayin-Staat. Hier lassen sich, wegen immer noch vorherrschender Spannungen und Unabhängigkeitsbewegungen der Karen National Union (KNU), der größten Gruppe der Aufständischen, die seit 1948 um Autonomie kämpfen, nicht alle Teile des Kayin-Staates bereisen. Die Karen sind die größte Volksgruppe im Kayin-Staat, deren KNU seit 2012 ein fragiles Waffenstillstandsabkommen mit der myanmarischen Regierung hat. Hier bewegt man sich eher abseits touristischer oder besser gesagt ausgetretener Pfade.
Mit dem Boot ging es für uns von Mawlamyine nach Hpa-An. Das Boot ist untwegs mehrfach ausgefallen, so dass wir irgendwann dachten nun paddeln zu müssen. Doch dank etlicher Ersatzkeilriemen an Bord und einer improvisierten Fixierung des Motorblocks sind wir erstaunlicherweise doch angekommen.
Auf einer Bootsfahrt über den Thanlawin geht es durch schöne Landschaften und baumbedeckte Kalksteinhügel vorbei an leuchtend grünen Reisfeldern.
Unklar ist, wie viele Kayin oder Karen es in Myanmar gibt. Die vier bis sieben Millionen Menschen sprechen rund zwölf verwandte, aber untereinander unverständliche Dialekte. Früher einmal Animisten sind heute die meisten Bhuddisten, ca. 20 % Christen und ein paar wenige Muslime.
Das Leben in Myanmar ist größtenteils geprägt von Landwirtschaft; rund drei Viertel der Bevölkerung lebt auf dem Land. Hiernach spielt die Landespolitik eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu unmittelbaren Angelegenheiten wie den Jahreszeiten, der Ernte oder dem Wasserstand der Flüsse, die unter anderem zum Baden, Waschen und zur Trinkwassergewinnung genutzt werden.
Unterwegs haben wir Shan kennengelernt, der einige Tage in einem buddhistischen Kloster verbracht hat und uns unter anderem bei der Besichtigung der Pagode in Kaw Nat einige interessante Details zu den verschiedenen hinduistischen, orientalischen und chinesischen Elementen der Pagode und des Klosters verraten hat. Das Zusammentreffen mit dem viel gereisten Shan, der ursprünglich aus Peking kommt, war sehr interessant und hat uns noch mehr Einblicke in die Kultur und die Länder Asiens erbracht.
Die Familien sind hier in der Regel groß und zum Teil leben bis zu vier Generationen in einem Haus mit zwei oder drei Zimmern. Viele haben gar keinen Strom. In manchen strohgedeckten Hütten gibt es Generatoren, fließendes Wasser ist außerhalb der Städte eine Seltenheit. Die Menschen in Myanmar zählen zu den ärmsten in Südostasien, mehr als 25 % der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Auf dem Land, auf dem rund 70 % der Bevölkerung leben, herrscht eine Armutsquote von über 50 %.

Kaw Nat – ein kleines Dorf, das Zwischenstopp auf der Bootsfahrt war.

Schüchterne Blicke und zurückhaltendes Winken …

… gefolgt von freudigem „Mingalabar!“ zur Begrüßung der Fremden.

Gegenüber der alten Pagode …

… wurde eine Neue durch Spenden errichtet.
Scheen! Mit dem Boot schien es ja richtig abenteuerlich zu sein. 😄
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Das kann man wohl sagen, allerdings lief hier verkehrsmäßig bisher wenig planmäßig, dann heißt es, erst mal entspannt bleiben 😊
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Pingback: Flussdelta Thanlawin – von Mawlamyine nach Hpa-An | MatschFinder
Toll, auch Mal ein Bild von euch zu sehen 🙋Die Kinder …-lieb😎😁
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Ja, mit Selfies ist diesmal schwierig 😉
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Da sieht wunderschön aus und liest sich total spannend, freue mich schon auf die Details und eure Eindrücke live 😍👍🏼☺️
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Danke! 😊
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